Sonntag, 19. September 2010

23.Straubinger Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt


Kommendes Wochenende ist unser Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt im Straubinger Schlosshof .
Im Straubinger Tagblatt erschien bereits ein Vorbericht dazu:
Keramik,Schmuck, Glas und mehr.
Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt am 25.,26. September
Am 25.,26.September kommen 65 professionelle Kunsthandwerker und Künstler aus ganz Deutschland in den Straubinger Schloßhof. Sie bringen eine reiche Auswahl mit; sie reicht von vielseitiger Keramik jeglicher Spielart, leuchtendem Glas über edlen Schmuck und duftenden Naturseifen bis zu tragbarem Filz und vielfältigen Taschen. Etliche Aussteller führen ihr Handwerk vor, Besucher können zuschauen oder es auch selbst einmal probieren. David Mages, das musikalische Multitalent begleitet den Markt mit einem vielschichtigen Programm und exotischen Instrumenten. In seiner Hutladenwerkstatt fertigt Yosef Dadon Frauen- und Männerhüte mit viel Hingabe. Zarte Filzblumen kann man bei Christine Stadler aus bunter Wolle filzen. An einem betreuten Töpfertisch kann man nach Herzenslust mit Ton arbeiten. Unter Anleitung der Kunstpädagogin Claudia Lermer können Besucher am Samstag töpfern und am Sonntag Specksteinschnitzen. Messermacher Erich Niemeier hat seine Werkstatt mit dabei. Man kann ihm beim Arbeiten zuschauen und sich erklären lassen, wie ein Messer entsteht. „fleur de cocon“ Mit asiatischer Grazilität führt La-Ong Kaewviset den Besucher vor, wie die Blume aus den natürlichen Materialien entsteht. Die kleinen Blüten aus dem Seidencocon -in unterschiedlichste Formen geschnitten und mit Farben der Seidenproduktion eingefärbt…Monika Pfeifer näht Teddybären nach eigenen Entwürfen. Jeder ihrer Teddybären ist eine eigene Persönlichkeit.Niki Hermans nimmt sich immer kleinere Arbeiten auf den Markt mit, z.B. Tassen mit Schlicker bemalen.Doris Donhauser schminkt Kinder, die sich dann als phantasievolle Farbtupfer auf dem Markt tummeln.Nach alter traditioneller Handwerkskunst formt Achim Gerick an der „Lampe" kunstvoll gestaltete Glasperlen aus venezianischen Muranoglasstäben. Siegfried Murer arbeitet mit Holz in vielfältiger Weise. An seinem Stand finden Kinder immer etwas zum Spielen, mal sind es Katatapulte für Bonbons oder Schusserspiralen.Frank Husslein zeigt an seinem Stand das Hartlöten.Besucher können unter der Aufsicht und Anleitung von Kunstglasbläsermeister Maik Grossmann eigene Bewässerungskugeln blasen. Almuth und Karl-Heinz Behrens zeigen die Herstellung römischen Schuhwerks, oder fertigen Lederarmbänder auf Maß. Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag jeweils von 11-18 Uhr . Im Internet unter www.heusingerwaubke.de

Freitag, 19. März 2010

Der Hausaltar stieß auf besonderes Gefallen

Vergangenes Wochenende nahmen wir teil an der bundesweiten Aktion "Tag der offenen Töpferei: Ich hatte einen Vortrag organisiert.
Heute erschien ein Nachbericht dazu:"Hoher Besuch fand sich am bundesweiten ..5. Tag der offenen Töpferei" in der Keramikwerkstatt von Katharina Heusin­ger und Martin Waubke „Auf der Spek" ein: Dr. Werner Endres, Keramikfachmann und deutschlandweit be­kannt aus der Sendung „Kunst und Krempl" nahm zu verschiedenen Exponaten aus dem Nachlass der ehemali­gen Hafnerei Echinger in Steinach Stellung.

Zuvor referierte der Steinacher Heimatfor­scher Hans Agsteiner über das Hafner-Hand­werk und über bedeut­same Keramikfunde in der Gemeinde Steinach. Im Detail berichtete er über die Keramik „Das letzte Abendmahl", das Jakob Echinger, dem letzten Hafner in Steinach, zugeschrieben wird. Agsteiner lenkte das Interesse der Besucher auf zahlreiche Ähnlichkei­ten des „Abendmahls" von Echinger mit der klassizistischen Schnitzerei „Das letzte Abendmahl" am Hoch­altar in der Klosterkirche von Azl­burg des Straubinger Künstlers Franz Xaver Keller. Zweifellos habe Jakob Echinger diese Darstellung gekannt. Interessant sei auch, dass Stein‑ ach bis Ende des 19. Jahrhunderts ein Hafnerzentrum war mit einer Hafnergasse und zehn Töpfereien. Jakob Echinger sei der Letzte seiner Zunft gewesen und dank der großen Bedeutung des Keramikgeschirrs wohl sehr wohlhabend. Kurz ging Agsteiner auch auf bedeutsame Funde in einer 1997 durch Zufall entdeckten Abfallgrube beim ehe­maligen Gasthaus Zur Krone ein. Hier handele es sich um zwei restau­rierte, mittelalterlich Gefäße aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die vom Kreisarchäologen Dr. Lud­wig Husty kürzlich an die Gemeinde Steinach übergeben worden waren und einen Platz im Steinacher Rat­haus gefunden haben. Eine Einführung in die Geschich­te des Kröninger Geschirrs gab Töp­fermeister Martin Waubke. Diese Keramiken aus dem Kröning, einem Gebiet zwischen Landshut, Dingol­fing und Vilsbiburg, hätten eine ge­wisse Ähnlichkeit mit den Töpfer­waren der Hafnerei Echinger, mein­te Waubke. Die Familien Echinger und Sim­mel hatten einige Töpferarbeiten aus der Werkstatt ihres Vorfahren Jakob Echinger zur Bestimmung mitgebracht. Besonders gefiel
ein kleiner Hausaltar mit drehbarem Tabernakel, mit dem die Enkelkin­der spielen durften. Ein Nachweis für die Urheberschaft von Töpfer­waren aus der Werkstatt Echinger, selbst bei Besitzübernahme durch Erben, sei heute jedoch schwer zu führen, erklärte Dr. Werner Endres. Äußerst bedauerlich sei es, dass es keine schriftlichen Überlieferungen zu den Arbeiten und zur Arbeitswei­se der Hafner mehr gebe und sehr vieles verschollen sei. Grundlagen des Töpferhandwerks in der Ge­meinde Steinach seien mit Sicher­heit die reichen Ton- und Lehmvor­kommen gewesen, auch der Name „Auf der Spek" deute darauf hin. Keramikgeschirr sei bis zur Erfin­dung der Eisentöpfe als Massenware viel produziert und im weiten Um­kreis im Land vertrieben worden. Mit Sicherheit stammten jedoch eine Blumenampel mit fein gearbeiteter Oberfläche und ein kleiner. hellblau glasierter Weihwasserkessel von Ja­kob Echinger, erklärte Endres. Mit der blauen Glasur sei der verwende­te braune Ton aus Echingers Werk­statt „weggeleugnet" worden. Trotz der Initialen JE auf einer Heiligenfigur und einem Uhrenstän­der aus Keramik bestehen Zweifel an der Herkunft aus der Werkstatt Echingers, sagte Endres. Er berich­tete von der Massenproduktion der Töpferwaren bis in das 19. Jahrhun­dert hinein, erzählte von den Töp­fertransporten auf riesigen Schlepp­zügen und eigens angefertigten „Kreinzerwagen" und über die Technik des Brennens und Glasie­rens. Mit seinen schier unerschöpfli­chen Kenntnissen rund um Hafnerei und Keramik schlug Endres die Zu­hörer in seinen Bann und stellte sich allen Fragen.


Sonntag, 14. März 2010

"Schauen - anfassen - staunen" – 5.Tag der offenen Töpferei

"Schauen - anfassen - staunen" – 5.Tag der offenen Töpferei
Bundesweit beteiligen sich über 400 Werkstätten an dieser Aktion. Ziel ist es, Besuchern die aufwändige Herstellung handgefertigter Keramik zu zeigen und eigene Versuche mit dem Material Ton zu ermöglichen. Die teilnehmenden Töpfereien lassen Besucher an beiden Tagen von 10-18 Uhr hinter die Kulissen schauen. Viele Betriebe haben sich ein Rahmenprogramm oder besondere Aktionen ausgedacht.30 Werkstätten aus Bayern sind in diesem Jahr dabei. Im Landkreis Straubing –Bogen sind es wir Keramik Auf der Spek und die Töpferei Herrmann in Obersunzing. Christiane Hermann und Dietmar Damke bieten Kaffee und Kuchen an.
In unserer Werkstatt steht ein Töpfertisch bereit und man kann das Drehen an der Töpferscheibe probieren.
Am Sonntagnachmittag wird es „Auf der Spek“ einen Vortrag geben :Thema ist die ehemalige Hafnerei Echinger in Steinach.
Dr. Werner Endres, bekannt aus der Fernsehsendung „Kunst und Krempel“ als Keramik-Fachmann, hat vor etwa 10 Jahren sich die Keramiken angesehen und fotografiert. Er wird vortragen, wie die Arbeiten seiner Ansicht nach einzuordnen sind.
Der Steinacher Heimatforscher Hans Agsteiner wird über die Darstellung des Abendmahls und die Keramikfunde im Gasthof Krone berichten.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Kunsthandwerk-manuell gefertigt

Kunsthandwerk-manuell gefertigt. Dies war in diesem Jahr unser Marktthema. Als Töpfer,und damit Kunsthandwerker haben wir eine klare Vorstellung davon, was man unter Kunsthandwerk versteht. Es erwies sich aber für uns als schwierig, dies auch zu formulieren. Der geschichtliche Hintergrund war uns dabei hilfreich.
Am 16.09.09 erschien dieser Artikel im Straubinger Tagblatt:

Hier zum besseren Lesen der Text dazu:
Kunsthandwerk-manuell gefertigt. 62 Künstler und Kunsthandwerker beim Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt
Kunsthandwerker und Künstler aus ganz Deutschland kommen am Samstag, 26., und Sonntag, 27.September wieder in den Schlosshof nach Straubing. Sie bringen eine reiche Auswahl ihrer Kreationen mit. Sie reicht von vielseitiger Keramik und leuchtendem Glas über edlen Schmuck und duftenden Naturseifen bis zu tragbarem Filz und vielfältigen Taschen. Zudem führen etliche Aussteller ihr Handwerk vor, Besucher können zuschauen oder es auch selbst einmal probieren. Öffnungszeiten des Töpfer- und Kunsthandwerkermarkts ist am 26., 27. und September von 11 bis 18 Uhr. „In einem kunsthandwerklichen Gegenstand von hoher Qualität konzentriert sich das kollektive Wissen von Jahrtausenden... ", schreibt der Japaner Toshiyuki Ki-ta in seinem Aufsatz „ Tradition und Moderne. Solche Gegenstände sind sozusagen die Floppy Discs vergangener Zeiten. " Im Geo Themenlexikon, Kunst und Architektur, findet man diesen Eintrag dazu: „Kunsthandwerk, unter ästhetischen Gesichtspunkten gestaltete Gebrauchsgegenstände und Ziergeräte aller Epochen aus den verschiedensten Materialien. " Geschichtlicher Hintergrund: Als die maschinelle Produktion im 19. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung gewann, wurde versucht, sie auch ästhetisch anspruchsvoll zu gestalten. . Es wurden Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker gesammelt und es wurden die ersten Gewerbeschulen eröffnet. Geschichtlich betrachtet steht hinter der Bezeichnung Kunstgewerbe eine Bewegung zur Förderung des seit dem frühen 19. Jh. niedergegangenen Handwerks. Im Sinne des Historismus lehnte sich damals das Kunsthandwerk stilistisch an vergangene Epochen der Kunstgeschichte an. Die Londoner Weltausstellung von 1851 zeigte kunstgewerbliche Arbeiten auf internationaler Ebene und erweiterte den Geschmack um exotische und orientalische Stilelemente, die besonders in Großbritannien und Frankreich Verbreitung fanden. Sie gab auch den Anstoß zur Gründung des ersten Kunstgewerbemuseums. Impulse, die von den Reformbestrebungen William Morris' und des Arts and Crafts Movement ausgingen, fanden über England hinaus folgenreichen Anklang. Mit dem Jugendstil setzte eine wirkliche Erneuerung des Kunsthandwerks ein. Die Wiener Werkstätte und der —Deutsche Werkbund, v. a. aber das 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete Bauhaus leiteten über zum Industriedesign. Die selbstständige Gestaltung im Bereich des Kunsthandwerks liegt heute vielfach wieder bei den unabhängigen Kunsthandwerkern, deren Entwürfe z. T. der Serienproduktion zugute-kommen. Bei Kunsthandwerk handelt es sich vorwiegend um Unikate und Kleinserien, die manuell angefertigt sind. Es ist individuell. In jedem Stück erkennt man die Persönlichkeit und Geisteshaltung des Kunsthandwerkers. Es zeigt die Fingerfertigkeit und die technische Ausstattung, die Ausbildung und die persönliche Neigung. Als Kunde fühlt man sich angesprochen von den Erzeugnissen und man kann damit seinem eigenen Lebensgefühl Ausdruck verleihen.Der Bayerischen Kunstgewerbeverein erwartet von einem Bewerber, daß er:die handwerklichen Fähigkeiten besitzt, sein gestalterisches Anliegen umzusetzen;sein Material soweit beherrscht, daß er es dessen Eigenschaften gemäß einsetzen kann und die Funktionalität seiner Produkte gewährleistet ist; in der Lage ist, seine Ideen bis zum fertigen Stück zu realisieren; in seiner formalen Gestaltung und seiner inhaltlichen Aussage zeitgemäß bzw. innovativ ist -Entwicklungswille und Entwicklungsfähigkeit in seinen Arbeiten erkennen läßt;- seine schöpferische Kraft durch individuellen Ausdruck seiner Arbeiten sichtbar werden läßt.
Informationen zum Markt unter www.heusingerwaubke.de und http://martinwaubke.blogspot.com Bildunterschriften: blaue Blumen aus Keramik von Erika Pfeiffer-Paulus, Nürnberg ; Bei Hutmacher Yosef Dadon ,Krefeld kann man an seinem Marktstand erleben, wie ein Hut ensteht, Erich Niemeier beim Anfertigen eines Messers in Straubing auf dem Markt, Haar; Krippe mit Figuren von Georg Predan, Schwäbisch Gmünd; Blaues Tafelgeschirr von Katharina Heusinger u. Martin Waubke, Steinach; „Schmuckgeschichten“ von Roberto Kocchiu, Schwalmtal; Hildesheimer Keramik mit Raku-yaki-Steinen, Betheln