Hier nochmal der Text:
Von Zaubertöpferscheiben und Naturtonflöten
Sonniges Herbstwetter lockte viele Besucher — 60 Aussteller aus dem In- und Ausland
Was erwartet man von einem Besuch auf einem Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt? Ein möglichst abwechslungsreiches Angebot an Keramikware selbstverständlich, eventuell gepaart mit der Demonstration unterschiedlicher Fertigungstechniken, Kreativität bei Glasobjekten, Holz, Metall, Textilien. Unikate, die für Individualität sprechen. Dazu die anregende Atmosphäre eines Kunstmarktes — und das alles natürlich bei Sonnenschein. Genau das erwartete die Besucher am Wochenende im Herzogs-schloss.
Herrliches Herbstwetter war dem 21. Töpfer- und Kunsthandwerker-markt in den ehrwürdigen Mauern des Herzogsschlosses beschieden. Über 60 Aussteller aus ganz Deutschland und den Nachbarländern Österreich, Ungarn und Polen
hatten ihre Stände wirkungsvoll bestückt. Im Vordergrund standen natürlich Keramiken in allen Farben des Regenbogens und in verschiedenen Brandtechniken.
Bei einem Rundgang über den Markt konnte sich auch der Schirmherr der Veranstaltung, der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Bundestagsabgeordneter Ernst Hinsken, einen Eindruck machen von der Vielfalt des angebotenen Kunsthandwerks. Begleitet wurde Hinsken von Oberbürgermeister Markus Pannermayr, stellvertretender Landrätin Christa Heisinger, der Leiterin des Amts für Tourismus, Claudia Bracht, sowie von Peter Gruber als Vertreter des Finanzamts, des Hausherrn des Herzogsschlosses.
Der Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt hat sich nach deren Ansicht zu einer über die Stadtgrenzen
hinaus bekannten Attraktion Straubings entwickelt und ist im Schlosshof bestens aufgehoben. Den Organisatoren Martin Waubke und Katharina Heusinger gebühre außerordentliches Lob und Dank. Hinsken rechnet das Paar Heusinger-Waubke zu der „Kategorie von Menschen, die veranlassen, dass etwas geschieht, während ein weiterer Teil nur zuschaut und die Mehrheit überhaupt nicht wahrnimmt, wie oder was geschieht". Kunst sei ein Mittel des Lebens, dem ein Platz in der Mitte des Lebens gebühre.
Dem schloss sich Martin Waubke an: „Kunst spiegelt eine Zeit wider." Sie könne wegweisend sein und Denkweisen ausdrücken oder veranlassen. Kunst gebe die Möglichkeit, etwas anders zu betrachten. Vor allem angewandte Kunst, wie sie auf einem Töpfer- und Handwerkermarkt zu finden ist, sei nicht nur
von praktischem Nutzen, sondern auch von ästhetischem, so dass der Alltag dadurch bereichert werde.
Neben alten Techniken wie dem Leinweben aus dem Bayerischen Wald, dem Filzen von Hüten, Kleidungsstücken und Accessoires, der Fertigung von Messern und Teddybären, der Seifensiederei und der Herstellung von diversen Schmuckstücken war es auch die Musik, die diesen Markt bereicherte.
Der Trommelbauer Martin Höcker stellte heuer mit Kindern Naturtonflöten her, während Thomas Benirschke mit ihnen auf der Zaubertöpferscheibe „hexte". Ob Saxophon oder Knopfharmonika, der Bayerwaldzigeuner David Mages holte alle Instrumente aus seinem Wohnwagen und ließ sie gemeinsam mit seiner Partnerin über den Schlosshof erklingen. -hab‑